Maut auf französischen Autobahnen – So funktioniert’s!

In Frankreich gibt es weder Vignetten noch spezielle Straßensteuern für Anwohner oder Besucher. Stattdessen wird das weitläufige Autobahnnetz über Mautgebühren finanziert, die durch ein modernes, elektronisches Mautsystem namens Le télépéage abgerechnet werden. Diese Gebühren zahlen Sie bequem an den Mautstationen oder noch schneller mit der praktischen elektronischen Liber-t Mautbox. Dieser smarte Helfer erspart Ihnen lange Warteschlangen an den Mautstationen.

Nahezu alle französischen Autobahnen sind mautpflichtig. Die Mautstraßen erkennen Sie an einem blauen Schild, auf dem eine Brücke und eine zweispurige Straße abgebildet sind, sowie dem Schriftzug „Péage“. Diese Straßen, auch Mautstraßen oder Schnellstraßen genannt, sind kontrollierte Zufahrten, für deren Nutzung eine Gebühr entrichtet werden muss.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie auf Frankreichs Autobahnen stressfrei unterwegs sein können, lesen Sie gerne weiter.

Das französische Mautsystem im Überblick

Die Einnahmen aus den Mautgebühren fließen direkt in den Bau und die Instandhaltung des Autobahnnetzes. Laut einer Studie der Public-Private Infrastructure Advisory Facility (PPIAF) stammen rund 50 % des Budgets für den Ausbau, die Instandhaltung und den Betrieb des französischen Straßennetzes von privaten Mautgesellschaften. Der Rest wird aus nationalen und regionalen Budgets finanziert.

Anstelle von Straßengebühren oder einer generellen Steuer werden also nur auf den Autobahnen Mautgebühren fällig. Die erste mautpflichtige Autobahn Frankreichs war übrigens ein Abschnitt der A8 an der Côte-d’Azur, wo am 9. Juli 1961 die erste Maut erhoben wurde.

Im Unterschied zu vielen anderen Ländern werden die Mautstraßen in Frankreich nicht direkt vom Staat betrieben. Stattdessen reguliert das französische Verkehrsministerium das Mautnetz und überwacht private Unternehmen, die den Betrieb dieser Straßen gewährleisten. Das Ministerium stellt sicher, dass diese Firmen die vereinbarten Regeln einhalten, insbesondere in Bezug auf die Mauttarife, die durch festgelegte Formeln geregelt sind.


Überblick über die Mautstraßen in Frankreich

Frankreich besitzt das größte Netzwerk an Mautstraßen in ganz Europa. Von den insgesamt 11 882 Kilometern Autobahn machen mautpflichtige Straßen mehr als drei Viertel des gesamten Netzes aus. Auf den Landstraßen, den Routes nationales, fallen hingegen keine Mautgebühren an.

Die A-Routen sind vergleichbar mit Autobahnen und sind durchgehend mautpflichtig. Sie sind in der Regel in hervorragendem Zustand und bieten zahlreiche Raststätten und Pausenmöglichkeiten. Auch wenn sie nicht immer die spektakulärsten Ausblicke bieten, sind sie oft die schnellsten Routen.

Zu den wichtigsten Mautstraßen in Frankreich zählen unter anderem:

  • Paris Richtung A6/Lyon
  • Route du Soleil (A6/A7)
  • Paris-Bordeaux (A10)
  • Paris – West (A14)
  • Lille (Lille) – Nantes (A1/A2-A11)
  • Lille – Paris – Bordeaux (A1/A2-A10)
  • Lille – Paris – Brive-la-Gaillarde (A1-A10-A71-A20)
  • Lille – Paris – Clermont-Ferrand (A1-A10-A71)
  • Lille – Paris – Clermont-Ferrand – Pézenas – Le Perthus nahe der spanischen Grenze (A1-A10-A71-A75-A9)
  • Lille – Reims – Lyon – Albertville (A1-A26-A31-A39)
  • Lille – Paris – Lyon – Nice (A1/A2-A6-A7-A8)
  • Lille – Paris – Lyon – Le Perthus nahe der spanischen Grenze (A1/A2-A6-A7-A9)
  • Lille – Reims – Lyon – Le Perthus an der spanischen Grenze (A1/A26-A5-A6-A7-A9)
  • Luxemburg – Albertville (A31-A39-A40-A41)
  • Luxemburg – Nice (A31-A6-A7-A8)
  • Luxemburg – Le Perthus an der spanischen Grenze (A31-A6-A7-A9)
  • Mulhouse – Le Perthus an der spanischen Grenze (A36-A6-A7-A9)

Mautpflichtige Tunnel in Frankreich

In Frankreich gibt es über 60 Tunnel, die eine Länge von mehr als 1 000 Metern erreichen – von beeindruckenden Bauwerken wie dem Mont-Blanc-Tunnel bis hin zum revolutionären Eurotunnel. Sieben dieser Tunnel erheben Mautgebühren:

Mont-Blanc-Tunnel

Dieser Tunnel verbindet Frankreich und Italien durch die Alpen, von Chamonix nach Courmayeur.

Mautgebühren für den Mont-Blanc-Tunnel:

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt Hin- und Rückfahrt

1 Fahrzeuge mit zwei oder mehr Achsen, deren Höhe von der Vorderachse weniger als 1,3 Meter und deren Gesamthöhe weniger als oder gleich 2 Meter beträgt. €54,10 €67,50

2 Fahrzeuge mit zwei oder mehr Achsen, deren Gesamthöhe mehr als 2 Meter, aber maximal 3 Meter beträgt. €71,60 €90
3 Fahrzeuge mit zwei Achsen und einer Gesamthöhe von mehr als 3 Metern. €196,50 €305,70
4 Fahrzeuge mit drei oder mehr Achsen, deren Gesamthöhe mehr als 3 Meter beträgt. €394,80 €620,10
5 Motorräder, Motorräder mit Beiwagen oder Anhänger €35,80 €45
D Sondertransporte „A“ (z. B. Kühlfahrzeuge oder Fahrzeuge, die ein anderes Fahrzeug ziehen) €409,80 -
E Sondertransporte „B“ (benötigen die gesamte Fahrbahn) €1087,90 -

Fréjus-Straßentunnel

Der Fréjus-Straßentunnel verbindet Frankreich und Italien und führt durch die atemberaubenden Alpen von Modane bis nach Bardonecchia.

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt Hin- und Rückfahrt

1 Fahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen mit einer Vorderachshöhe von weniger als 1,30 Metern und einer Gesamthöhe von maximal 2 Metern. €54,10 €67,50

2 Fahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen, deren Vorderachse höher als 1,30 Meter ist oder deren Gesamthöhe mehr als 2 Meter, aber maximal 3 Meter beträgt. €71,60 €90
3 Zwei-Achsen-Fahrzeuge mit einer Gesamthöhe von über 3 Metern. Ab 196,50 € abhängig von der Euro-Norm des Fahrzeugs Ab 305,70 € abhängig von der Euro-Norm des Fahrzeugs
4 Fahrzeuge mit drei oder mehr Achsen und einer Gesamthöhe von über 3 Metern. Ab 394,80 € abhängig von der Euro-Norm des Fahrzeugs Ab 620,10 € abhängig von der Euro-Norm des Fahrzeugs
5 Motorräder, Motorräder mit Beiwagen oder Anhänger. €35,80 €45
B Fahrzeuge mit einer Breite zwischen 2,81 und 3,50 Metern, langsame Fahrzeuge oder Anhänger. €548,00 DPF Euro 5-6 -
C Fahrzeuge mit einer Breite zwischen 3,51 und 6 Metern oder einer Länge von mehr als 25 Metern. €1 087,90 DPF Euro 5-6 -
F ADR-Güter der Klasse 1, Klassifikation 1.3 C und 1.3 G (Menge – 5 Tonnen) sowie ADR-Güter der Klasse 2 (Genehmigung vom 22.06.2010). €734,40 DPF Euro 5-6 -
ADR-Eskorte Begleitpflicht für ADR-Transporte. €159,00 -

Maurice Lemaire Tunnel (Tunnel de Sainte-Marie-aux-Mines)

Verbindet Sainte-Marie-aux-Mines mit Saint-Dié-des-Vosges durch die Vogesen.

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt
1 Fahrzeuge mit einem maximalen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen, einschließlich Anhänger (wie Klapp- oder Gepäckanhänger), und einer Höhe von maximal 2 Metern. €6,70
2 Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und einer Höhe zwischen 2 und 3 Metern (z. B. Wohnmobile), sowie Kombinationen mit Anhängern, bei denen das Zugfahrzeug bis zu 3,5 Tonnen wiegt und eine Höhe zwischen 2 und 3 Metern hat. €10,50
3 Zweiachsige Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Höhe von 3 Metern oder darüber. €18,70
4 Fahrzeuge mit drei oder mehr Achsen und einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Höhe von mindestens 3 Metern. Dies gilt auch für Kombinationen mit Zugfahrzeugen über 3,5 Tonnen oder 3 Metern Höhe. €31,40
5 Motorräder und Trikes mit Beiwagen. €4,00

Prado-Carénage Tunnel

Verbindet das Stadtzentrum von Marseille mit den Autobahnen A50 und A55. Dieser Tunnel, mitten in Marseille gelegen, schafft eine direkte Verbindung zwischen dem südlichen Stadtteil und der östlichen Autobahn zum Zentrum und den nördlichen Vierteln. Ein besonderes Highlight: Der Einheitspreis von 3,20 € für alle Fahrzeugklassen.

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt
Alle Kategorien Alle Fahrzeugtypen 3,20 €

Prado Sud Tunnel

Eine Erweiterung des Tunnelnetzes in der Stadt Marseille.

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt
Alle Kategorien Alle Fahrzeugtypen 2,70 €

Puymorens Tunnel

Verbindet das französische Département Pyrénées-Orientales mit Andorra und Spanien.

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt
1 Fahrzeuge mit einem maximalen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen, einschließlich Anhänger (wie Klapp- oder Gepäckanhänger), und einer Höhe von maximal 2 Metern. €7,70
2 Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und einer Höhe zwischen 2 und 3 Metern (z. B. Wohnmobile), sowie Kombinationen mit Anhängern, bei denen das Zugfahrzeug bis zu 3,5 Tonnen wiegt und eine Höhe zwischen 2 und 3 Metern hat. €15,90
3 Zweiachsige Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Höhe von 3 Metern oder darüber. €26-
4 Fahrzeuge mit drei oder mehr Achsen und einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Höhe von mindestens 3 Metern. Dies gilt auch für Kombinationen mit Zugfahrzeugen über 3,5 Tonnen oder 3 Metern Höhe. €42,90
5 Motorräder und Trikes mit Beiwagen. €4,60

A86-Duplex-Tunnel

Der Tunnel verbindet Rueil-Malmaison mit Vélizy im Westen von Paris. (Motorräder, Lieferwagen und Fahrzeuge, die höher als 2 Meter sind, dürfen diesen Tunnel nicht benutzen.

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt
Alle Kategorien Die Preise liegen je nach Strecke, Wochentag und Uhrzeit zwischen 1,60 € und 14,50 €.

Hier finden Sie die vollständige Preisliste: public-content.vinci-autoroutes.com

Brückenmaut

Auch für einige Brücken und Viadukte in Frankreich fallen Mautgebühren an, wie zum Beispiel für die:

Pont de Normandie

Diese Brücke verbindet Le Havre mit Honfleur und überquert die Mündung der Seine.

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt
1 Fahrzeuge mit einem maximalen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen, einschließlich Anhänger (wie Klapp- oder Gepäckanhänger), und einer Höhe von maximal 2 Metern. €5,90
2 Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und einer Höhe zwischen 2 und 3 Metern (z. B. Wohnmobile), sowie Kombinationen mit Anhängern, bei denen das Zugfahrzeug bis zu 3,5 Tonnen wiegt und eine Höhe zwischen 2 und 3 Metern hat. €6,80
3 Zweiachsige Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Höhe von 3 Metern oder darüber. €7,40
4 Fahrzeuge mit drei oder mehr Achsen und einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Höhe von mindestens 3 Metern. Dies gilt auch für Kombinationen mit Zugfahrzeugen über 3,5 Tonnen oder 3 Metern Höhe. €14,70
5 Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer. Frei

Pont de Tancarville

Verbindet Tancarville mit Marais-Vernier über die Seine.

Fahrzeugtyp Einfache Fahrt
1 Fahrzeuge mit einem maximalen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen, einschließlich Anhänger (wie Klapp- oder Gepäckanhänger), und einer Höhe von maximal 2 Metern. €2,80
2 Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und einer Höhe zwischen 2 und 3 Metern (z. B. Wohnmobile), sowie Kombinationen mit Anhängern, bei denen das Zugfahrzeug bis zu 3,5 Tonnen wiegt und eine Höhe zwischen 2 und 3 Metern hat. €3,50
3 Zweiachsige Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Höhe von 3 Metern oder darüber. €4,20
4 Fahrzeuge mit drei oder mehr Achsen und einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Höhe von mindestens 3 Metern. Dies gilt auch für Kombinationen mit Zugfahrzeugen über 3,5 Tonnen oder 3 Metern Höhe. €7,20
5 Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer. Frei

Pont de l’île de Ré

Verbindet das Festland bei La Rochelle mit der Insel Île de Ré.

Fahrzeugtyp Hochsaison (20. Juni – 11. September) Nebensaison (12. September – 19. Juni)

1&2 Leichtfahrzeuge mit einem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen und einer Höhe bis 2 Meter. Gilt auch für Fahrzeuge mit Anhängern (Gesamthöhe ≤ 2 m und Gesamtgewicht ≤ 3,5 t). €16- €8-

3 Fahrzeuge mit oder ohne Anhänger, deren Höhe zwischen 2 und 3 Metern liegt und deren Gesamtgewicht maximal 3,5 Tonnen beträgt. €18- €18-
4 Fahrzeuge mit zwei Achsen, wie Lkw oder Busse, deren Höhe 3 Meter oder mehr beträgt oder die schwerer als 3,5 Tonnen sind. €40- €40-
5 Motorisierte Zweiräder über 50 Kubikzentimeter: Motorräder, Quads, Fahrzeuge mit Beiwagen etc. €3- €3-

Viaduct de Millau

Überquert den Fluss Tarn und das Millau-Tal im Süden Frankreichs.

Fahrzeugtyp Hochsaison (15. Juni – 15. September) Nebensaison (16. September – 14. Juni)

1 Fahrzeuge mit einer maximalen Höhe von 2 Metern und einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen. Dies gilt auch für Kombinationen mit Anhängern, deren Gesamthöhe ebenfalls bis zu 2 Metern beträgt. €10,90 €13,30

2 Fahrzeuge, die zwischen 2 und 3 Metern hoch sind und ein maximales Gewicht von 3,5 Tonnen haben. Ebenso Kombinationen mit Anhängern in dieser Höhenkategorie und einem Zugfahrzeug bis 3,5 Tonnen. €16,30 €20,00
3 Zweiachsige Fahrzeuge mit einer Höhe von 3 Metern oder mehr oder einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen. €36,30 €36,30
4 Fahrzeuge mit mehr als 2 Achsen, die mindestens 3 Meter hoch sind oder ein Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen aufweisen. Dazu gehören auch Kombinationen mit einer Höhe von mindestens 3 Metern und Zugfahrzeugen über 3,5 Tonnen. €46,00 €46,00
5 Trikes mit einer Leistung von über 15 kW und einem Leergewicht von mehr als 550 kg (gemäß Artikel R421-2 der Straßenverkehrsordnung). €6,50 €6,50

So funktioniert das Mautsystem in Frankreich

Die Mautstraßen in Frankreich werden nicht vom Staat betrieben, sondern von privaten Unternehmen wie Sanef, Vinci Autoroutes, AREA und Uli verwaltet. Diese Unternehmen stehen unter der Aufsicht des französischen Verkehrsministeriums, das sicherstellt, dass ihre Mautgebühren nach festgelegten Formeln berechnet werden und dass die Straßen gemäß den Konzessionsverträgen betrieben werden.

Werfen wir einen genaueren Blick auf die Hauptakteure.

Sanef

Sanef betreibt etwa 2 063 Kilometer des Autobahnnetzes in Frankreich, vor allem in den Regionen Normandie, Grand-Est und Hauts-de-France. Dazu gehören:

  • A1
  • A2
  • A4
  • A16
  • A26
  • A29

AREA

Das AREA-Netz umfasst folgende Autobahnen:

  • A41 Chambéry-Sud – Grenoble
  • A41/A410 Chambéry-Nord – Annecy – Autoroute Blanche
  • A41N (Liane – Adelac-Konzession) Annecy – Genf
  • A43/A430 Lyon – Chambéry – Albertville
  • A432 Saint-Laurent-de-Mure – A43
  • A48 Coiranne – Saint-Égrève
  • A480 Saint-Égrève – Claix
  • A49 Voreppe – Valence
  • A51 Claix – Col du Fau

Vinci Autoroutes

Vinci Autoroutes deckt 4 400 Kilometer der Autobahnen in Frankreich ab, was der Hälfte des französischen Autobahnnetzes entspricht. Eine Übersicht finden Sie auf der Karte der französischen Mautstraßen.

Eine Übersicht über die Mautgebühren in Frankreich

Die Höhe der Mautgebühren in Frankreich hängt von mehreren Faktoren ab: dem Fahrzeugtyp, der zurückgelegten Strecke und dem Straßentyp. Fahrzeuge wie Motorräder, Pkw und Lkw zahlen unterschiedliche Tarife. Zudem beeinflussen auch der Straßenzustand und die Fahrzeit die Kosten – gut ausgebaute Strecken haben oft höhere Gebühren als Tunnel und Brücken. Und auch die Uhrzeit sowie die Saison können den Preis in die Höhe treiben. Besonders während der Hauptreisezeiten oder touristisch stark frequentierten Perioden werden die Gebühren manchmal angehoben, um den Verkehrsfluss zu regulieren und die Wartungskosten zu decken.

Hier erfahren Sie, was Sie je nach Fahrzeugkategorie erwarten können:

Fahrzeugtyp Beschreibung Preisspanne
Kategorie 1 Autos und Motorräder Niedrigste Mautgebühren
Kategorie 2 Fahrzeuge mit einer Höhe von 2 bis 3 Metern, wie kleine Lastwagen und Vans Leicht erhöhte Mautgebühren
Kategorie 3 & 4 Große Fahrzeuge, einschließlich schwerer Lkw und Busse Hohe Mautgebühren

Um Ihnen einen Überblick über die Mautkosten in Frankreich zu geben, hier ein paar Beispiele für beliebte Strecken, wenn Sie mit einem normalen Pkw unterwegs sind:

  • Calais nach Paris/Roissy CDG: 24,70 €
  • Amiens nach Paris/Roissy CDG: 11,90 €
  • Pont St Maxent nach Paris/Roissy CDG: 3,80 €
  • Horden nach Paris/Roissy CDG: 16,00 €

Mautstationen in Frankreich

Bevor Sie auf einer französischen Mautstraßen fahren, sollten Sie wissen, wie Sie die Mautstationen problemlos passieren. Das Wichtigste dabei: Wählen Sie die richtige Spur. Achten Sie auf die Schilder, die anzeigen, wohin Sie fahren müssen. Bezahlen können Sie mit Kreditkarte, Bargeld oder über das elektronische Mautsystem Telepéage. Die Spuren sind folgendermaßen gekennzeichnet:

  • Grüner Pfeil: Hier können Sie alle Zahlungsmethoden nutzen.
  • Blaues Rechteck: Ausschließlich für Kredit- oder Debitkarten.
  • Oranges „T“: Diese Spur ist nur für Fahrzeuge mit der Telepéage-Mautbox (langsamer fahren, aber nicht anhalten).
  • Rotes Kreuz: Diese Spur ist gesperrt.

Hier ein paar hilfreiche Tipps, um stressfrei die Mautstationen zu passieren:

  1. Zahlungsmittel griffbereit haben: Egal ob Sie mit Karte oder Bargeld zahlen – halten Sie alles bereit, bevor Sie die Mautstation erreichen. Wenn Sie das Telepéage-System nutzen, vergewissern Sie sich, dass Ihr Transponder gut sichtbar und korrekt installiert ist.
  2. Bei Problemen ruhig bleiben: Sollte Ihre Karte abgelehnt werden oder es andere Zahlungsprobleme geben, nutzen Sie den Hilfe-Knopf, um Unterstützung zu erhalten.
  3. Freundlichkeit zählt: Im Kontakt mit dem Personal an den Mautstationen ist Geduld und Höflichkeit gefragt. Falls es sprachliche Missverständnisse gibt, helfen einfache, klare Worte.
  4. Beleg nicht vergessen: Ihre Quittung immer aufbewahren – sicher ist sicher!

Die Mautbox – Ihre stressfreie Lösung

Die Mautbox macht das Zahlen auf französischen Autobahnen kinderleicht. Sie ist mit einer Karte verbunden, sodass alle Gebühren automatisch abgebucht werden. Kein Anhalten, kein Fummeln nach Kleingeld – einfach durchfahren.

Die Mautbox wird an der Windschutzscheibe befestigt. Wenn Sie sich den Mautstationen nähern, können Sie die Spuren mit dem grünen Pfeil oder dem orangen „T“ wählen. Fahren Sie auf etwa 30 km/h herunter, und sobald Sie in der Nähe der Schranke sind, öffnet sie sich automatisch. Die Mautbox ist definitiv die bequemste und schnellste Art, Mautgebühren in Frankreich zu bezahlen!

id,'content_4')?>

Das Free-Flow-System

Mit dem Free-Flow-System können Sie auf bestimmten Autobahnen in Frankreich ohne lästige Mautschranken fahren. Statt anhalten zu müssen, erfassen Sensoren entlang der Straße Ihr Fahrzeug über das Nummernschild oder eine elektronische Mautbox. Diese Sensoren registrieren genau, wo sich Ihr Fahrzeug befindet und in welche Richtung Sie unterwegs sind. Falls Sie keine elektronische Mautbox haben, können Sie die Maut innerhalb von 72 Stunden nach der Fahrt über die entsprechende Website begleichen. Alternativ stehen bestimmte Raststätten zur Verfügung, an denen Sie die Maut direkt bezahlen können.

Das Free-Flow-System ist noch relativ neu in Frankreich. Die erste Einführung erfolgte an der Mautstation Boulay auf der A4. Inzwischen wurde auch die A79, die durch das Département Allier zwischen Sazaret und Digoin führt, in das System integriert. Bis Ende 2024 wird die gesamte Strecke von Paris nach Normandie zur ersten Free-Flow-Autobahn des Landes.

Vorteile des Free-Flow-Systems

  • Kein Anhalten mehr an Mautstationen, was die Reise deutlich beschleunigt.
  • Flüssigerer Verkehr dank besserer Verkehrsführung ohne Stopps, was das Risiko von Staus minimiert.
  • Umweltschonender, da weniger CO2 ausgestoßen und Kraftstoff eingespart wird, wenn man nicht ständig anhalten und wieder anfahren muss.
  • Stressfreies Fahren, weil man sich nicht mehr um Kleingeld oder Kartenzahlungen an den Mautstationen kümmern muss.

Herausforderungen des Free-Flow-Systems

  • Da keine Schranken vorhanden sind, können Fahrer theoretisch die Straße nutzen, ohne zu zahlen. Hier kommen jedoch hochauflösende Kameras zum Einsatz, die solche Verstöße erfassen.
  • Wer keine Mautbox hat, muss daran denken, die Maut nachträglich online zu zahlen. Erfolgt dies nicht innerhalb von 72 Stunden, drohen hohe Bußgelder.
  • Ohne elektronische Mautbox kann es schwierig werden, die Maut über die Website zu bezahlen. In solchen Fällen ist der Kundenservice gefordert – oder Sie nutzen die weniger bequeme Möglichkeit, die Maut an einer Raststätte zu begleichen.

Französische Umweltzonen

Die Crit’Air-Umweltplakette ist ein Aufkleber, der an der Windschutzscheibe eines Fahrzeugs angebracht wird und die Emissionslast des jeweiligen Autos ersichtlich macht. Diese Plaketten werden in verschiedenen Farben von der französischen Regierung ausgegeben, abhängig vom Schadstoffausstoß des Fahrzeugs. Zum Beispiel steht die grüne Plakette für emissionsfreie Fahrzeuge wie Wasserstoff- oder Elektroautos, während die dunkelblaue Plakette für stark verschmutzende Fahrzeuge wie Euro-2-Diesel vergeben wird.

Die Crit’Air-Umweltplakette ist ein wichtiger Teil der Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung in Frankreich. In bestimmten Regionen kann der Aufkleber den Zugang zu bestimmten Bereichen einschränken, besonders wenn die Luftqualität nicht gut ist. Daher ist es ratsam, vor Ihrer Reise zu überprüfen, ob es Einschränkungen für Ihr Fahrzeug gibt.

Diese Regeln betreffen nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen und Durchreisende. Die Crit’Air-Umweltplakette ist jedoch nur in bestimmten Zonen Pflicht, zum Beispiel in Paris innerhalb des A86-Rings, von Montag bis Freitag, zwischen 8 und 20 Uhr, ausgenommen an Feiertagen.

Häufig gestellte Fragen & Antworten

Kann ich die Mautgebühren in Frankreich mit einer Kreditkarte begleichen?
Ja, das ist problemlos möglich! Die meisten Mautstationen in Frankreich akzeptieren alle gängigen Kreditkarten. Achten Sie einfach auf das Kreditkartensymbol an der Mautstation.
Ja, Vielfahrer aufgepasst! Einige Betreiber bieten spezielle Rabatte oder Abonnements für Pendler und Reisende an, die häufig auf französischen Mautstraßen unterwegs sind.
Wenn Sie in eine Mautspur fahren, die für Mautboxen (Télépéage) vorgesehen ist, aber keine Mautbox dabeihaben, können Sie die Maut möglicherweise am Ende Ihrer Fahrt an einem besetzten Schalter oder Automaten in bar oder mit Kreditkarte bezahlen.
Nein, Motorräder zahlen in der Regel niedrigere Mautgebühren als Autos. Die genauen Tarife können jedoch je nach Strecke variieren.
Einige europäische Mautboxen sind mit dem französischen System kompatibel. Fragen Sie bei Ihrem Anbieter nach, ob Ihre Box auf französischen Autobahnen funktioniert.
Falls Sie nicht genügend Geld dabei haben, erhalten Sie möglicherweise einen Zahlungsbeleg (genannt „Avis de Paiement“), den Sie später begleichen können. Es ist wichtig, dies schnell zu erledigen, um mögliche Bußgelder zu vermeiden.
Ja, allerdings sind diese selten. Die meisten größeren Autobahnen sind mautpflichtig, aber es gibt einige regionale und lokale Straßen ohne Mautgebühren – rechne allerdings mit längeren Fahrzeiten und Umwegen.
Ganz einfach! Nutzen Sie Online-Mautrechner oder Navigations-Apps, die die Mautkosten in ihre Routenplanung integrieren, um den Betrag im Voraus zu kalkulieren.
In der Regel nicht. Für den Zugang zu Städten fallen keine Gebühren an. Aber Achtung: Bestimmte Schnellstraßen und Umgehungsstraßen in Großstädten, wie zum Beispiel in Paris, könnten dennoch Mautgebühren erheben.
Ja, das ist möglich! Wenn Sie versehentlich zu viel gezahlt haben, wenden Sie sich an den Kundenservice des Mautbetreibers. Bewahren Sie den Zahlungsbeleg auf, um den Vorgang zu erleichtern.

Mautsysteme in benachbarten Ländern

Spanische FlaggeSpanien
Schweizer FlaggeSchweiz
Deutsche FlaggeDeutschland
Belgische FlaggeBelgien